Frauenwissen

Frauenwissen


Die Frage nach der Göttin bringt die tiefsten Schichten unserer Unterdrückung ans Tageslicht und zeigt uns zugleich, wie vielschichtig sich unsere Emanzipation gestalten muß, um auch eine seelische Tiefenbefreiung bewirken zu können.

- Christa Mulack - 
Frauen sind durch die patriarchale Gesellschaft aus verschiedenen Gründen und mit unterschiedlichen Methoden ihrer weiblichen Kraft beraubt worden. Ein Bereich ist meiner Erfahrung jener des „weiblichen Wissens“, denn verloren gegangenes Wissen raubt uns unsere Kraft. Wir können uns diese Kraft jedoch wieder aneignen, indem wir das Frauenwissen wieder zu uns zurück nehmen.

Ursprüngliches Frauenwissen umfasst „alles“: von der Zeugung und der Zeit „davor“ bis zum Sterben und der Zeit „danach“…

Vor allem aber erachte ich es als äußerst wichtig, daß Frauen wieder „wissen wollen“: darüber, warum uns so viel von unserer Frauengeschichte vorenthalten wird und warum das, was wir darüber erfahren, meist auch noch falsch ist.

Es hat System in der patriarchalen Gesellschaft, daß Frauen ihrer Geschichte und ihres Wissens beraubt wurden und werden, denn damit wurden und werden den Frauen ihre Wurzeln genommen. Ohne starke und gesunde Wurzeln sind wir schwach, kraftlos, manipulierbar und „praktisch“ für das patriarchale System.

Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, Frauen durch mein Wissen diese Wurzeln zurück zu bringen und die weibliche Geschichte wieder zu beleben.

Hier ein erster, kurzer Einblick in die Entstehung der patriarchalen Wissenschaft der männlichen Medizin:
Die ersten Staatsuniversitäten gelangten im 11. und 12. 
Jahrhundert zu größerer Bedeutung. Die ersten „Medizinalgesetze“ wurden von männlichen Herrschern erlassen und in dieser Zeit auch die ersten Apotheken errichtet. Die Ausübung der ärztlichen Kunst sollte nur noch Personen gestattet werden, die hierzu von der Obrigkeit die Genehmigung erhielten.

Dagegen war die Heilpflanzenkunde seit Millionen von Jahren besonders von Frauen als Mütter und Großmütter erfolgreich entwickelt und angewendet worden und diese heilkundigen Frauen hatten die Menschheit mit ihrem Heilwissen seit ihrer Entstehung begleitet.

Doch nun mußte „Wissen geschaffen werden“ für diese Universitäten und Apotheken und an dieses „Wissen“ kamen die Vertreter der patriarchalen Wissenschaft, indem Menschen, und besonders eben Frauen bis auf den Tod ausgefragt wurden.

Paracelsus (1493 – 1541), der gerade hier in meiner Salzburger Heimat bis heute als großer Heilkundiger gilt, gestand selbst ein, daß er „all sein Wissen von den Weisen Frauen hat“.

Da Paracelsus genau in der Phase der beginnenden Hexenvernichtungen gelebt hat, stelle ich mir hier die Frage, ob die Weisen Frauen ihm ihr Wissen freiwillig gegeben haben? Oder ist vielleicht tatsächlich etwas dran an der inzwischen sogar in medizinischen Fachzeitschriften und von Salzburger Stadtführerinnen geäußerten Vermutung, daß Paracelsus eine Frau in Männerkleidern gewesen ist, damit sie in dieser Zeit der Heilkunde auch offiziell nachgehen konnte?

Link zu einem sehr aufschlußreichen Interview mit dem Gynäkologen Dr. Korbeiüber die Zustände rund um  "männliche Frauenärzte". Aus seinen Worten spricht ein großer Respekt vor Frauen und ich bewundere ihn für seinen kräftigen Schuß Ehrlichkeit, mit dem er über die frauenverachtenden Zustände in medizinischen Ausbildungssystem und in den Köpfen und Seelen von so manchen seiner männlichen Kollegen berichtet.

Mir ist Dr. Korbei schon vor vielen Jahren begegnet, als ich mich während meiner ersten Schwangerschaft intensiv mit dem Thema "natürliche Geburt" befaßt habe. Dr. Korbei war Mitbegründer des Geburtshauses Nußdorf bei Wien und ich habe mir damals sehr gewünscht, daß ich in "diesem" Nußdorf daheim wäre und dort in diesem Geburtshaus meine Kinder in diese Welt gebären könnte. Leider gibt es das Geburtshaus Nußdorf nicht mehr. Umso mehr hoffe ich, daß Frauen durch Interviews wie jenes von Dr. Korbei ihre weibliche Selbstbestimmung und Seins-Macht hinsichtlich ihrer Sexualität und dem Gebären KÖNNEN wieder finden und leben.


Grit Scholz: "Schnitt im Schritt" - wichtiger Artikel über den Trend zur Desinger-Vulva!
"The Nu Projekt" - Homepage mit wunderschönen Bildern von nackten Frauen - ganz NATÜRLICH - so, wie Frauen eben sind! Diese Bilder sind eine Wohltat für mich angesichts all der Frauenbilder, mit denen uns diese kranke Gesellschaft sonst zuschüttet.

Weise Frauen

Heilerinnen - Hebammen - Schamaninnen - "Hexen"



Du kannst nicht die Welt verändern,
aber du kannst dich verändern.
Wenn du aber dich veränderst,
veränderst du die Welt.

- Franziska Alber in Schwemm -
Gedankenverloren schürte die Curandera das Feuer, das nur noch schwach loderte, und fuhr dann fort: "Unsere heutige Gesellschaft hat kein Interesse an der wahren Natur der Frau. Ihr Wesen wird vielmehr von Geburt an verformt. Was lernt die Frau von heute in der Gesellschaft? Sich zu verstellen, ihre wahren Gefühle zu verbergen, ihre Meinung und ihre Gedanken für sich zu behalten."

"Aber heutzutage bekommen die Frauen eine Ausbildung, viele werden ausgezeichnete Fachkräfte und können ihre Ideen frei entfalten", bemerkte Kantu.

"Was du behauptest, stimmt nicht. Die meisten dieser Frauen haben männlich geprägte Schulen besucht, die ihr wahres Wesen verstümmelt und ihre gesamte Existenz beeinflusst haben. Diese Frauen sind nicht mehr in der Lage, ihre Weiblichkeit zum Ausdruck zu bringen. Intuition und Kreativität, künstlerische Fähigkeiten und Gefühle verschwinden immer mehr aus ihrer Welt. Gerade beruflich hochqualifizierte Frauen müssen für ihre Arbeit oft einen Teil ihrer selbst opfern. Das ist ein typisches Phänomen der modernen Industriegesellschaft."

Die Curandera legte eine kurze Pause ein, bevor sie erneut begann: "Du darfst Ausbildung nicht mit Erziehung verwechseln. Es gibt sehr viele gut ausgebildete, aber schlecht erzogene Menschen, und umgekehrt gibt es viele Ungebildete, die vor allem durch ihre gute Erziehung, ihre innere Bildung hervorstechen.

Unser tägliches Leben liefert uns genügend Beispiele dafür. Die meisten unserer heutigen sogenannten Ausbildungszentren bringen Leute hervor, die an der Zerstörung des Lebens auf der Erde mitwirken. Nur die wenigsten arbeiten daran, es zu bewahren. Ein gewissenloser, unmoralischer Wissenschaftler ist viel schlimmer und kann viel mehr Schaden anrichten, als

.ein Ungebildeter, dem durch Erziehung innere Werte vermittelt wurden." ..frage Kantu: "Meinst du, daß es besser wäre, wenn die Menschen keine Ausbildung bekommen würden?"

"Sie müssen erst erzogen werden, bevor man sie ausbildet. Erziehung steht an erster Stelle. Sie beginnt bereits im Schoß der Familie, und zwar immer dann, wenn es darum geht, die Persönlichkeit und die Gefühle des anderen zu achten. Diese Art der Erziehung hat die Humanisierung des Menschen zum Ziel. Bei einer Ausbildung geht es dagegen um die Entwicklung von geistigen Fähigkeiten und Rationalität."

"Du meinst, dass sich eine Frau, um ihre wahre Natur zu entwickeln, zunächst an ihr Herz und erst dann an ihren Verstand wenden soll?"

"Genau. Heutzutage wird die Frau daran gehindert, ihre Weiblichkeit zu enfalten. Überall an den Schulen und Universitäten wird der Frau männliches Denken eingetrichtert. Ihr wird nicht beigebracht, sich selbst zu erkennen und zu verstehen."

Kantue musste zugeben, dass die Curandera recht hatte. "Wie und wo sollte also unsere Erziehung erfolgen? Was müssen wir lernen?", fragte sie neugierig.

"Wir müssen eine Bildungsinstituion schaffen, die den Bedürfnissen und Interessen der Frau gerecht wird. Im Inkareich gar es eine solche Institution. Sie nannte sich Akllawasi und orientierte sich an weiblichen Werten. In diesem Bildungszentrum lehrte man, daß die Entstehung und der Fortbestand der menschlichen Gesellschaft in den Händen der Frau liegen, dass sie die Grundlagen für jegliche Form des Zusammenlebens schafft und dass Erziehung und Bildung zu Hause beginnen."

(Aus "Die Traumheilerin" von Hernán Huarache Mamani)

Lebendige Weiblichkeit und Frausein

Lebendige Weiblichkeit bedeutet für mich…

Eine feste Verwurzelung in Mutter Erde. Meinen Leib zu öffnen für die Kraft der Erde, durch sie belebt, genährt, beschützt und vor allem geheilt zu werden. In mir den Raum zu schaffen für die Berührung von Erde und Kosmos.

In mir selbst daheim sein. Gut für mich und meinen Frauenkörper sorgen. Weit und offen werden für das Durchfühlen all der Höhen und Tiefen meines Lebens. Bewusstheit entwickeln für die Zusammenhänge des Lebens diesseits und jenseits des großen Weltenschleiers. Mich mit allen Sinnen in dieses Erdendasein als Frau hineinsinken lassen, mich dabei getragen und geborgen fühlen in den Armen der Göttin in mir und um mich.

Das große Ganze um mich als göttlich-weiblich wahrzunehmen, zu erleben, zu ehren und zu feiern. Im Lauf des Jahres, im Zyklus meines Lebens, in den Gezeiten der Erde, in all den weiblichen Erscheinungsformen von Mutter Erde.

Die Kraft der Göttin in mir und vor allem in meinem Schoßraum zum Pulsieren, zum Fließen zu bringen. Die Heiligkeit und heilende Kraft der Menstruation Monat für Monat neu erleben. Die Geheimnisse des Lebens im Schoß der Frauen bewahren und weitergeben.

Mich über die gesellschaftlichen Zuschreibungen ans Frausein erheben. Die patriarchalen Aufspaltungen von Weiblichkeit überwinden und die natürliche Seinsmacht der Frau im Leben schenkenden, nährenden Aspekt der Frau erkennen. Eine freie, selbstbestimmte, an weiblichen Bedürfnissen orientierte Sexualität als Zugang zum Weiblich-Göttlichen erfahren.

Die Quelle der Liebe, die ich bin, wieder zum Sprudeln zu bringen. Zu lachen und zu weinen, wenn mir danach zumute ist. Den Frieden mit mir, meinem Leben, meinem Familiensystem finden, um diesen hinaus in die Welt zu tragen. Die Lebendigkeit und Lebensfreude wieder einweben ins kollektive Frauenfeld.

Authentisch sein, unbequem sein, entspannt sein, hingebungsvoll sein, berührbar sein, wütend sein, mutig sein, voller Vertrauen sein, kritisch sein, anders sein, natürlich sein…

Menstruation und weibliche Sexualität


...und es kam der Tag, da das Risiko,
in einer Knospe zu verharren,
schmerzlicher wurde,
als das Risiko zu erblühen.

- Anais Nin -

Die rote Kraft
Menstruation und Sexualität aus weiblicher Sicht

Frauen sind die „Töchter der Erde”. Durch unseren weiblichen Körper sind wir mit ihr verbunden. So wie die Erde ihre „Gezeiten” durchlebt, sind auch wir Frauen eingebunden in die Kraft und Weisheit des Mondzyklus. Unsere weibliche Sexualität ist geprägt durch den Rhythmus unserer Menstruation.

Die Unterdrückung des ursprünglichen Frauenwissen rund um Menstruation und weibliche Sexualität verursacht Monat für Monat bei sehr vielen Frauen körperlichen Schmerz und seelisches Leid. Anstatt ihrer „wilden Weiblichkeit” leben sie ihr „prämenstruelles Syndrom”.



In meinem Frauen-Workshop „Die rote Kraft” geht es darum, den Frauen das Wissen über die „Heiligkeit ihres Frauenkörpers” wieder zurück zu bringen. Durch altes Frauenwissen, kraftvolle Frauenrituale und lustvollem Frauentanz knüpfen wir an diesem Nachmittag gemeinsam am „Heilungsnetz unserer Weiblichkeit” an.

VULVA - Das Tor ins Leben





ZITAT
Beschreibung folgt!






Bücher zum Themengebiet:
Frau Holle und das Feenvolk der Dolomiten
Heide Göttner-Abendroth
Die Göttin und ihr Heros
Heide Göttner-Abendroth
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