Johannes - im Sommer 2007 beim Tomatis-Hörtraining in Mattsee:
„Mundtechnisch könnte er die Buchstaben sprechen, doch er spricht sie nicht, weil er sie nicht richtig hört“, so die Worte der Logopädin zur undeutlichen Aussprache meines Sohnes. Johannes war damals im Kindergartenalter. Erstmals wurde mir durch diese Aussage der Logopädin bewusst, dass das Hören weit bedeutsamer ist, als ich bisher gedacht hatte.
Sie erklärte mir außerdem, dass auch die Unkonzentriertheit von Johannes mit dem Hören zu tun hat. Er konnte das von mir Gesagte nicht richtig verstehen, musste sich dafür anstrengen, dass bei ihm wirklich das ankommt, was ich gesagt hatte. Durch diese permanente Anstrengung beim Verstehen wollen wurde er schnell müde, damit wurde ihm „alles zuviel“ und er hat sich unbewusst „ausgeklinkt“. Auf mich machte dies den Eindruck, „dass er einfach nicht will und wenn er sich doch ein wenig mehr bemühen würde, dann ginge es schon.“ Eine konfliktreiche, spannungsgeladene, anstrengende Zeit für uns Beide.
Ich war in Sorge, wie es mit ihm in der Schule werden würde. Fragte mich, wie ich ihn „in diesem Zustand durch die Schuljahre bringen soll“. Die Logopädin schickte uns zum HNO-Arzt. Dort wurde Johannes ein „einwandfreies Gehör“ attestiert, seine Hörkurve zeigte keine Auffälligkeiten. Ratlos, was wir nun tun sollten, vergingen die Monate.
Bis zu jenem Tag, an dem mir meine Freundin erzählte, dass sie gehört hatte, dass es in Mattsee eine Frau gibt, die „alternative Hörüberprüfungen“ macht. Sofort habe ich für Johannes dort eine Hörüberprüfung vereinbart und siehe da, Gertraud Neumayr konnte mir anhand ihrer Hörkurve genau erklären, warum Johannes die Schwierigkeiten mit Konzentration, Sprache und Rechtschreibung hat.
Voller Dankbarkeit, endlich fündig geworden zu sein, haben wir Johannes zum Tomatis-Hörtraining angemeldet. Viele Wochen habe ich gemeinsam mit ihm in der Praxis verbracht, denn beim Tomatis-Hörtrainings-Konzept hörte damals gemeinsam mit dem Kind auch die Mutter die filtrierte Musik. Jahrelang haben Johannes und ich die Ferienzeit beim Hörtraining verbracht. Ich sah die Fortschritte, welche Johannes machte und bin noch heute dankbar für meine Konsequenz und auch dafür, dass wir es uns finanziell leisten konnten, dieses kostenintensive Tomatis-Training absolvieren zu können.
Durch die Trennung vom Vater meiner Kinder und dem damit verbundenen Wiedereinstieg ins Berufsleben veränderte sich dies jedoch. Johannes kam in der Schule ganz gut zurecht, doch seine Rechtschreibung ließ nach wie vor zu wünschen übrig und auch die Konzentration. Ich spürte, dass er wieder einen Hörtrainings-Zyklus brauchen würde, doch ich konnte mir diesen als Alleinerziehende weder zeitlich noch finanziell erlauben. Wieder kam die Hilfe von Außen, denn meine Heilpraktikerin erzählte mir eines Tages vom Benaudira-Hörtraining. Sie hatte dieses mit ihrer eigenen Tochter schon gemacht, war von den Erfolgen sehr angetan. Als ich hörte, dass dieses Hörtraining daheim gemacht wird und die Kosten dafür viel geringer sind, da habe ich mich mit Johannes aufgemacht zur ersten Benaudira-Wahrnehmungsüberprüfung.